Neues von der Finca - die Ziegeninvasion

Natürlich hatte ich alle Hände voll zu tun, die ungebetenen Mit-Esser zu verscheuchen, wer zückt da schon seine Handykamera? Deshalb hier das Bild erst danach - Ziegen von hinten!-, als sie auf dem Nachbargrund nun den dortigen Pferden zu Nahrungskonkurrenten wurden (was unser Nachbar auch nicht gerne sieht).

 

Wir, und besonders ich, sind doch tierlieb, nicht wahr? Ich lebe hier zusammen mit zwei Pferden, einem Hund + zeitweise dessen Freund, drei Katzen, manchmal vier, 200 mehr oder weniger ungewollten Fröschen, ein paar schönen schillernden aber ungefährlichen Schlangen und in Symbiose mit umgelenkten Ameisenstraßen. Von den herrlichen Vögeln mit ihrem melodischen Zwitschern ganz zu schweigen!

 

Die Freiheit des Ziegenhütens

 

Und dann sind in unserer Umgebung so liebliche Glöckchenklänge von weidenden Ziegen zu hören - ein wunderbares, irgendwie auch beruhigendes  Landgeräusch, erinnert mich an die Kuhglocken meiner Kindheit mit Ferien auf dem Bauernhof in Tirol. Und Ziegenkäse - gehört zum Speiseplan! Wer schaut nicht gern und vielleicht irgendwie wehmütig einem Schäfer mit seiner Ziegenherde und mindestens zwei perfekt erzogenen Hütehunden hier in Andalusien hinterher? Unser Gärtner gestand mir einmal (ja, der berühmte Miguel aus dem Buch!), dass er am liebsten Schäfer geworden wäre mit all dieser Freiheit und dem Leben in der Natur, ohne all diese familiären und sonstigen Verpflichtungen.

 

Der Speiseplan der Ziegen

 

Alles schön und gut. Wie war das mit dem Speiseplan? Also dem der Ziegen? Vorgestern hörte ich, im Büro vor dem PC sitzend bei offener Türe, in meinem Rücken dieses melodische Ziegenglockengeläute irgendwie sehr nahe, näher als sonst. Ich drehte  mich um und sah sechs bis sieben dieser Huftiere in meinem Gemüsegärtchen fressen! Den Rest, den sie nicht mochten, wie Tomatenplanzen etwa, niedertrampelnd. Ich fuhr herum und hoch und verscheuchte sie mit Gebrüll und Geklatsche und konnte so schnell gar nicht gucken, wie die in die (Ziegen)Knie gingen, sich auf den Bauch legten und unter unserem Zaun durchrutschten, der unser Grundstück von dem des Nachbarn trennt.  Der Ziegenhirt grüßte freundlich mit erhobener Hand von weitem.

 

Die Schadensbegehung erbrachte  auch, dass das Surinamkirschen-Bäumchen von Sabine aus dem Algarve  bis auf die Hälfte plötzlich dezimiert war, die tiefer hängenden Zweige des großen Algarrobo-Baumes ratzekatz leer waren - einschließlich der Blätter: Die Tiere müssen in meinem Rücken schon einige Zeit tätig gewesen sein!

 

Also nichts gegen Ziegen - aber nicht auf meinem Grund und Boden und bitte nur in romantischer Entfernung! Und das nächste Mal komme ich mit dem Wasserschlauch!

 

 

 

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