Das alte Notizbuch ist doch nicht tot!

Eine englische Kollegin brach neulich offiziell in ihrer Kolumne eine Lanze für das Notebook, nein, sie meinte nicht das von Sony, sondern das gute alte Notizbüchlein, gebunden oder in Ringbuchform. Sie sprach mir dabei irgendwie aus dem Herzen, obwohl ich gerade am PC mit zwei(!) Bildschirmen diese  Bemerkungen hier tippe, natürlich einen Laptop, ein Tablet und einen Sonyreader besitze - habe ich was vergessen, ach so, das Smartphone natürlich auch!

Letzte Woche gab es bei einem Discounter so hübsche Notizbüchlein, dass ich nicht widerstehen konnte, und ich kaufte je drei in allen Größen. Nicht nur für mich, nein, auch als Geschenk für mir bekannte Teenies, die sonst nur auf ihren I-Phones smsen und in Facebook veröffentlichen. Aber die stießen spitze Freudenschreie aus, weil sie nun doch irgendwie alle romantisch ein geschriebenes Tagebuch  in Betrieb haben, von ihrem neuen Hundchen ein greifbares Foto- und Erlebnisbuch anlegen wollen.

Das ist halt doch noch etwa anderes als die Herumzeigerei auf den Smartphones mit kleinem Bildschirm.

 

Die Vorteile für mich als Journalistin und Autorin:

 

- So ein Notizbüchlein in Papierform  kriegt nie mittendrin Schwarzblende wegen Batterieausfall;

- ist nicht virusanfällig.

- Man braucht dazu keine Apps oder Programme - nur einen Kugelschreiber.

- Keiner kann einem diese Privatheit und unkontrollierten Notizen stibitzen und weiter verbreiten, keiner kann es hacken - sofern man einem nicht die Handtasche stiehlt oder es liegen läßt im Cafe.

- Dieses immer noch unvergleichlich sinnliche Erlebnis, eine Seite umzublättern und das Blatt unschuldig neu und verheißend sowie auffordernd nach Ideen vor sich zu sehen.

Ich habe auch immer noch fast alle meine Adressen und Telefonnummern komplett in einem Notizbüchlein und nicht im Handy, denn ich erinnere mich noch gut eines Aufschreis einer Freundin, als plötzlich all diese bei ihr in ihrem Handy nicht mehr aufzufinden waren.

 

Fazit:

Ich bin kein Technikfeind, im Gegenteil - aber man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen. Und sogar meinem Ingenieursgatten - mit drei (!) Bildschirmen am Arbeitsplatz -   kann man keine größere Freude machen, als ihm einen edlen originellen Füllfederhalter zu schenken!

 

Nozizblock und Kugelschreiber haben für mich als "rasende Reporterin"  beim Interview immer noch ihre Existenzberechtigung parallel zu Smartphone und Tablet!

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